Bruno Groger

Vorbild Bruno Groger

Bruno Groger wurde am 17.12.1917 in Osterode/Ostpreußen geboren und ist am 25.08.1997 in Berlin verstorben.

1929, Bruno ist 12 Jahre alt, zieht die Familie von Ostpreußen nach Berlin-Kaulsdorf. Er erlernt den Beruf des Exportkaufmannes.

Von 1946 bis 1950 absolviert Bruno das Lehrerstudium in den Fächern Mathematik und Physik. Von 1951 bis zu seiner Berentung 1977 unterrichtete Bruno an der 1.Oberschule (früher 5.Grundschule) in Berlin-Pankow, Wollankstraße 131, die Fächer Mathematik, Physik und auch Zeichnen.

Bruno war fast 50 Jahre mit Vera verheiratet. Sie haben 2 Töchter, Annette und Sabine. Familie Groger wohnte im elterlichen Haus von Vera in Niederschönhausen, Schreckenbachstraße.

Viele Tischtennisfreunde erinnern sich gern an die schönen Stunden an seinen Geburtstagen in der Kellerbar, die Frühlingsfeste, meist verbunden mit einem Tischtennismatch im Garten, die Ausflüge an die „Heiligen drei Pfühle“ in Wandlitz und die vielen Vereinsfahrten mit den Familien und Jugendlichen, die immer jährliche Höhepunkte waren.

Ohne Vera, ebenfalls eine sehr gute Tischtennisspielerin, hätte Bruno seine erfolgreiche Arbeit für den Tischtennissport nicht leisten können. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön, Vera, für deine Gastfreundschaft und deine Geduld.

Trainer, Sektionsleiter

Von 1947 bis 1951 war Bruno Mitglied im Tischtennisverein von Stern-Kaulsdorf.

1952 gründete Bruno die Sektion Tischtennis in Berlin-Niederschönhausen,  3.Oberschule, Charlottenstraße, die Sektion wurde der SG Rapide 93 angeschlossen.

1953 erfolgte der Wechsel der Sektion zur BSG Motor Wilhelmsruh mit neuem Spielort in der Friedrich-List-Oberschule.

1957 wechselte die Sektion Tischtennis zur BSG Einheit Pankow.  1965 Wechsel  zur BSG Lok Pankow. 1991 zum ESV Pankow 49 (ab 1993 ESV Pankow 49 e.V.).

Seit Juni 2001 spielen wir Tischtennis in unserem neuen, selbständig gegründeten Verein TTC Lok Pankow e.V.

Von 1952 bis 1977, insgesamt 25 Jahre, war Bruno durchgängig unser Sektionsleiter und Trainer.

Bruno war Dreh- und Angelpunkt des Vereins, man konnte sich vertrauensvoll mit Problemen aller Art an ihn wenden, eine Lösung fand er stets.

Bruno war immer für seine Vereinsfreunde da, besonders junge Tischtennisfreunde fanden bei ihm ein offenes Ohr. Seine raffinierte Spielweise, Seitenaufschläge, Schnitt und Angriffsschläge brachte er den Anfängern bei.

Unvergessen bleiben die von Bruno organisierten, beliebten und stimmungsvollen Berliner Tischtennisturniere in der Turnhalle der Friedrich-List-Oberschule.

Erfolgreicher Tischtennisspieler

Bruno Groger war ein erfolgreicher Tischtennisspieler in Berlin. So konnte er insgesamt fünfmal den Berliner Meistertitel im Einzel der Senioren erringen:

07.12.1958, 26.11.1959, 04/05.12.1965, 04.12.1966, 14.03.1970.

Insgesamt zweimal errang er den Meistertitel der Senioren im Doppel:

26.11.1959, 04/05.12.1965.

Mit seiner Ehefrau Vera wurde er zweimal Berliner Meister der Senioren im gemischten Doppel:

26.11.1959, 14.03.1970.

Sportfunktionär

Neben seiner 25-jährigen Tätigkeit als Sektionsleiter übte Bruno viele Funktionen im Stadtbezirk Pankow und in Ostberlin aus.

Ab 1953 war er Verantwortlicher für den außerschulischen Sport Tischtennis in Berlin-Pankow.

Seine Sektion trug sich häufig in die Liste der Ostberliner Meister ein.

Von 1953 bis 1962 war er Trainerratsvorsitzender im Bezirksfachausschuss Ostberlin, ab 1963 Vorsitzender der Kommission für Auszeichnungen und Klassifizierung, 1964 bis 1977 Vorsitzender des Kriesfachausschusses Tischtennis in Pankow.

Auszeichnungen

Brunos Einsatz und Engagement für den Tischtennissport wurde mit vielen Auszeichnungen gewürdigt.  So erhielt er vom Deutschen Tischtennisverband die Ehrenplakette und die Ehrennadel in Gold, vom Deutschen Turn- und Sportbund ebenfalls die Ehrennadel in Gold.

Nachruf des TTC Lok Pankow e.V.

Am 25.08.1997 verstarb unser Tischtennislehrmeister und langjähriger Sektionsleiter Bruno Groger kurz vor der Vollendung seines 80. Geburtstages.

Mit Bruno Groger ist ein verdienstvoller Spieler, Tischtennislehrer und Funktionär von uns gegangen, der beginnend ab 1952 den Tischtennissport in Berlin (Ost) mit geprägt hat.

In Pankow war Bruno Groger der Spieler und Funktionär, der nach dem 2.Weltkrieg den Tischtennissport wieder in den begrenzten Möglichkeiten aufbaute und durch sein Engagement erfolgreich entwickelte.

Schon 1950 hat Bruno in der 5.Grundschule, wo er als Lehrer arbeitete, in der 3.Etage in einer Nische eine Platte aufgebaut.  In den Pausen und nach Schulschluss wurde dann unter seiner Anleitung mit “Holzkellen” Tischtennis gespielt.

Im Jahre 1952 hat Bruno in der Grundschule Charlotten-Straße den Verein SG Rapide 93 gegründet, und in der Friedrich-List-Oberschule wurde ab 1956 unter dem Vereinsnamen Motor Wilhelmsruh, Lok Pankow und ESV Pankow bis heute Tischtennis gespielt.

Kein Tischtennisspieler der älteren Generation wird die Turniere aller Klassen in der List-Oberschule vergessen, die immer Erlebnisse und Höhepunkte der Saison waren.

Bruno organisierte und leitete diese Turniere in seiner unnachahmlichen Ruhe und Gelassenheit und hatte immer Zeit, wenn Probleme gelöst werden mussten.

Insbesondere hat Bruno für die Kinder- und Jugendarbeit im Verein viel getan. Als Lehrer begeisterte er die Schülerinnen und Schüler immer am meisten, wenn er selbst zum Schläger griff und seine raffinierten Aufschläge zeigte.

Er löste an seiner Schule eine richtige Sogwirkung aus. Die Platten reichten oft nicht aus, wenn die Kinder mit ihren Eltern dann im Verein erschienen.

Doris Kalweit, mehrfache DDR-Meisterin und 2-fache Europapokalsiegerin (zusammen mit Gabriele Geißler), lernte ihre ersten raffinierten Schmetterbälle bei Bruno.

Bruno war immer der Dreh- und Angelpunkt im Vereinsleben, ob es die Vorbereitung von Fahrten oder Vereinsjubiläen, die neue Punktspielsaison oder die Vorbereitung des nächsten Turniers war.

Als Funktionär war Bruno neben seiner Vereinsleitung auch im Berliner Tischtennisverband tätig und hat u.a. mit Oskar Steinhaus, dem Tischtennisprofessor, eng zusammengearbeitet.

Heute stellt man sich die Frage, wie hat Bruno, verheiratet und 2 Kinder, das über 3-Jahrzehnte alles nur geschafft?

Seine Ehefrau Vera, hat seine vorbildliche Arbeit im Verein immer unterstützt und mitgeholfen, wo es nur ging. Dir Vera, möchten wir als Tischtennisspieler des Vereins, dafür Dank sagen.

Bruno, leider konntest Du in den letzten Jahren an unserem Vereinsleben nicht mehr teilnehmen.  Oft waren unsere Gedanken bei dir.

Für seine uneigennützige und einmalige Leistung für unseren Tischtennissport im Verein, in Pankow und in Berlin, möchten sich alle Tischtennisspieler des Vereins bei Dir bedanken.

Die Tischtennisspielerinnen und -spieler des ESV Pankow 49 e.V.

Berlin-Pankow im August 1997