Chronik 1978 bis 1999

1979

Unser Gründungsmitglied Bruno Groger zog sich vom aktiven Geschehen zurück. Mit dem Ausscheiden aus dem Amt des Vereinsvorsitzenden verschwand auch die aufmerksam führende Kraft. Auch hier erweist es sich wieder, dass nur wenige dazu berufen sind, solch eine leitende Funktion erschöpfend ausfüllen zu können.

Danach übernahm Michael Burkert die Leitung der Sektion. Leider existieren aus den folgenden Jahren kaum Aufzeichnungen. Deshalb hier nur einige stichpunktartige Anmerkungen. Die Zeit Ende der 70er Jahre war der letzte große Nachwuchsschub, von dem unser Verein insgesamt profitierte. Diese Jahrgänge wurden von Doris Hovestädt (Vizeweltmeisterin im Doppel 1969) noch richtig trainiert. 

Natürlich wurden auch in den 80er Jahren Fahrten unternommen. 

1983

In diesem Jahr fuhren wir erneut nach Wernigerode.  Auch die Teilnahme am Turn- und Sportfest in Leipzig muss erwähnt werden. Einige Sportfreunde aus unserem Verein konnten sich bei der Berliner Qualifikation durchsetzen.

1984

Das Ziel unserer Fahrt war diesmal Manebach. Dieser Ort wunderbar gelegen nahe Ilmenau. Wie bereits zu früheren Fahrten nach Ilmenau inspirierte auch diesmal die wunderschöne Umgebung, mit dem alles überragenden und 861m hoch gelegenen „Kickelhahn“.

Ab der Saison 1985/86 übernahm Peter Gose die Geschicke des Sektionsleiters.

1989

Und weil es uns rund um Ilmenau immer gefiel, hatte der rührige Organisator Heinz Schnock wieder einmal Manebach als Ziel einer Fahrt auserkoren.  Es gab noch ein neues Motto zu verkünden – kurze, schnelle Schritte – von Micky Gose.

Eine Damen- und Herrenmannschaft unseres Vereins fuhr nach Zielona Gora in Polen. 

Die nächste Fahrt führte uns dann in das thüringische Lückenmühle.

Sportliche Veränderungen ab 1990

Nach der politischen Wende 1989 dauerte es noch bis zur Saison 1991/1992, bis ein einheitlicher Spielbetrieb unter einem Verband realisiert wurde.

Im Frühjahr 1990 wurden dann erste Kontakte zu Vereinen im Westteil geknüpft. Natürlich kam zuerst nur die nähere Umgebung, also Wedding und Reinickendorf in Frage. So kam es dann im Mai und Juni 1990 zu zwei Freundschaftsspielen mit dem TTC Blau-Gold, der im Wedding beheimatet ist. Die beiden Spiele zwischen den jeweils 3.Mannschaften sowie den Damen gestalteten sich ziemlich ausgeglichen. Das Gruppenfoto zeigt uns beim Hinspiel im Wedding.

Zwischen dem LFA Tischtennis (Ost) und dem BTTV (West) gab es sehr kontroverse Diskussionen. Diese betrafen vor allem die Organisation des Spielbetriebes.

Ansonsten wurden die Allgemeinen Rahmenbedingungen des BTTV bzw. des DTTB übernommen. Dies bedeutete u.a. die Ausstattung mit neuen Tischtennis-Tischen und Bällen, andererseits auch ein Antreten in einheitlicher Spielkleidung bei den Punktspielen. 

Dies bedeutete auch ein erhöhtes finanzielles Aufkommen zu schaffen.  Deshalb wurde im Februar 1991 bei der Versammlung unseres Vereins ein finanzieller Rahmen festgelegt. Hierbei wurden u.a. die Mitgliedsbeiträge neu geregelt.

Unser Hauptverein schloss sich dem Eisenbahner-Sportverband (ESV) an. Von nun an hießen wir ESV Pankow 49 e.V. Zum Glück konnten wir auch weiterhin auf die finanzielle Unterstützung unserer Abteilung zählen. Dies half uns besonders in der Anfangszeit, da die materielle Neuausstattung einiges Geld forderte.

Aufgrund der fehlenden Nachwuchsarbeit ist der Altersdurchschnitt erheblich gestiegen. Neue Mitglieder kommen kaum hinzu. Hierbei unterliegen wir einer weitgehenden Beschränkung seitens des VDES. Eigentlich sollte ein gewisser Anteil der Mitglieder auch Eisenbahner sein. Aber das ist so gut wie unmöglich.

1991

Zum Herrentag fuhren wir nach Ehrenfriedersdorf (Erzgebirge).  Für gute und fetzige Stimmung sorgte Hans-Joachim. Kennt ihr nicht? Vielen besser bekannt dem Pseudonym „Arthur“. Unser Klavierstimmer bewies seine künstlerische Ader mit atemberaubenden Auftritten mit Gitarre und Akkordeon.

 Bei einer Wanderung ins benachbarte Thum kamen wir in einer Kneipe (wo denn sonst!!) mit Einheimischen in Kontakt und verabredeten dann für Sonntag ein Spielchen.

Nachdem die neue Saison ins Rollen kam, begaben wir uns noch einmal auf große Fahrt. Dies sollte unsere letzte Fahrt sein, die wir mit der Eisenbahn unternommen haben. 

Die Fahrt wurde von Fritz Kowalski, dem 1.Vorsitzenden des ESV Pankow 49 e.V., organisiert und führte uns nach Schwarzburg. Auf dem Bild ist Fritze als 3. von rechts zu sehen. Unser Quartier war der „Weiße Hirsch“. Es bestand auch die Möglichkeit, einen Ausflug hoch zu Ross zu wagen. 

Ab der Saison 1991/92 musste ein neuer Abteilungsleiter gefunden werden. Peter Gose zog nebst Familie nach Oldenburg in Schleswig-Holstein. Da Axel Subklewe bereits bis dato als Sportwart fungierte, wurde er mangels weiterer Bewerber neuer Abteilungsleiter.

1992

Zu Pfingsten war Zelten angesagt. Wir fuhren in einem kleineren familiären Kreis nach Torfbrücke, gleich nebenan von Graal-Müritz. Diese Fahrt sollte sich in den nächsten Jahren wiederholen. Mitte September ging es dann nach Markgrafenheide, ebenfalls an die Ostsee.

Leider hatten wir in diesem Jahr einen Tiefpunkt in der Mitgliederanzahl zu verzeichnen. Vorbei sind die Zeiten, in denen sich annähernd 100 Mitglieder im Verein tummelten. Vom Sommer bis zum Jahresende waren wir gerade 23 Mitglieder in unserer Abteilung. Damit waren auch Einschnitte im Spielbetrieb verbunden. 

1993

Im Mai war wieder Zelten angesagt. Da unser ehemaliger Sektionsleiter uns in Richtung Norden verließ, wollten wir uns doch einmal diese Gegend genauer anschauen. Peter Gose hatte uns eine Unterkunft besorgt und auch ein Freundschaftsspiel mit seinem neuen Verein organisiert. Wir besuchten auch das Ferienzentrum Weißenhäuser Strand. 

Kurz vor Ende des Jahres gab es dann den vorerst letzten Wechsel im Amt des Abteilungsleiters. Aus persönlichen Gründen gab Axel Subklewe den Posten ab. Dieter Siebeke erklärte sich bereit, die neue Funktion zu übernehmen. 

Abschließend noch einmal einen mehrfachen Dank an alle Mitglieder, die sich in irgendeiner Form an der Aufrechterhaltung und Belebung unseres Vereinslebens verdient gemacht haben.

Die sportlichen Veranstaltungen früherer Jahre sind kaum noch vorhanden. Gab es da noch Pankower Kreismeisterschaften und gelegentliche Leistungsklassenturniere, so sind diese Höhepunkte nicht mehr vorhanden. Vielleicht sollte man dieses Pankower Kräftemessen wieder aktivieren. 

Wir haben es wieder geschafft, zweimal im Jahr ein Vereinsturnier durchzuführen. Im Frühjahr spielen wir die Vereinsmeisterschaft aus. Seit 1994 wird bei den Damen und bei den Herren um Wanderpokale gespielt. Wer den Pokal dreimal gewinnt, kann ihn endgültig in seinen besitz bringen. Als Jahresabschluss führen wir dann noch ein Weihnachtsturnier durch. Hier geht es nicht um Pokale, sondern um Präsente, die entsprechend der erreichten Platzierung ausgesucht werden können. Entscheidender Anreiz ist, dass für alle Teilnehmer eine Kleinigkeit vorhanden ist.

Anschließend geht es dann in eine Gaststätte zur Weihnachtsfeier. Wir waren schon in der Wollankklause, im Jägerheim an der Schlossallee sowie im Cafe Hawaii. 

Wir haben auch schon ein Doppelturnier veranstaltet. Leider hat sich keine Fortsetzung angebahnt. Wobei sich in den Punktspielen zeigt, dass Doppel durchaus auch ein Spiel entscheiden können.

Seit 1994 nehmen einige Spieler an den Bezirksmeisterschaften des VDES teil. In den ersten beiden Jahren fand dieses Turnier zuerst in Berlin statt.  In den folgenden Jahren wurde das Turnier auf Berlin/Brandenburg ausgedehnt. Dann fand die Veranstaltung in Jüterborg statt. Unsere Teilnehmer haben sich immer gut aus der Affäre gezogen. 

Im Jahr 1998 konnten sich unsere Teilnehmer auch für die Deutschen Meisterschaften des VDES in Osnabrück qualifizieren. Ein schöner Erfolg. Dort hatten wir auch noch Glück ein neues Mitglied werben zu können, das auch noch den Status eines Eisenbahners hat.

Zwischenzeitlich waren wir in Templin gewesen. Wir übernachteten im ehemaligen FDGB-Hotel. Klaus Wienert lud uns mehrmals in seine „Gartenresidenz“ nach Erkner ein. Dort konnten wir uns auch sportlich betätigen.

In den letzten beiden Jahren hatte Klaus zu Pfingsten Quartiere in Teupitz bereitgestellt.

Leider hält das Leben nicht nur Erfreuliches parat.

1997

Schmerzlich erhielten wir im August 1997 die Nachricht, dass Bruno Groger kurz vor Vollendung seines 80. Geburtstages verstarb. Viele haben ihn gekannt und bei seinem aktiven Wirken um den Tischtennissport begleitet. Der folgende Nachruf wurde von unserem Verein verfasst und dem monatlichen Tischtennisheft „20Beide“ zur Verfügung gestellt.

Nachruf

Am 25.08.1997 verstarb unser Tischtennislehrmeister und langjähriger Sektionsleiter Bruno Groger kurz vor der Vollendung seines 80. Geburtstages.

Mit Bruno Groger ist ein verdienstvoller Spieler, Tischtennislehrer und Funktionär von uns gegangen, der beginnend ab 1952 den Tischtennissport in Berlin (Ost) mit geprägt hat.  In Pankow war Bruno Groger der Spieler und Funktionär, der nach dem 2.Weltkrieg den Tischtennissport wieder in den begrenzten Möglichkeiten aufbaute und durch sein Engagement erfolgreich entwickelte.

Schon 1950 hat Bruno in der 5.Grundschule, wo er als Lehrer arbeitete, in der 3.Etage in einer Nische eine Platte aufgebaut. In den Pausen und nach Schulschluss wurde dann unter seiner Anleitung mit “Holzkellen” Tischtennis gespielt.

Im Jahre 1952 hat Bruno in der Grundschule Charlottenstraße den Verein SG Rapide 93 gegründet, und in der Friedrich-List-Oberschule wurde ab 1956 unter dem Vereinsnamen Motor Wilhelmsruh, Lok Pankow und ESV Pankow bis heute Tischtennis gespielt.

Kein Tischtennisspieler der älteren Generation wird die Turniere aller Klassen in der List-Oberschule vergessen, die immer Erlebnisse und Höhepunkte der Saison waren. Bruno organisierte und leitete diese Turniere in seiner unnachahmlichen Ruhe und Gelassenheit und hatte immer Zeit, wenn Probleme gelöst werden mussten.

Insbesondere hat Bruno für die Kinder- und Jugendarbeit im Verein viel getan. Als Lehrer begeisterte er die Schülerinnen und Schüler immer am meisten, wenn er selbst zum Schläger griff und seine raffinierten Aufschläge zeigte.

Er löste an seiner Schule eine richtige Sogwirkung aus. Die Platten reichten oft nicht aus, wenn die Kinder mit ihren Eltern dann im Verein erschienen.  Doris Kalweit, mehrfache DDR-Meisterin und 2-fache Europapokalsiegerin (zusammen mit Gabriele Geißler), lernte ihre ersten raffinierten Schmetterbälle bei Bruno.

Bruno war immer der Dreh- und Angelpunkt im Vereinsleben, ob es die Vorbereitung von Fahrten oder Vereinsjubiläen, die neue Punktspielsaison oder die Vorbereitung des nächsten Turniers war.

Als Funktionär war Bruno neben seiner Vereinsleitung auch im Berliner Tischtennisverband tätig und hat u.a. mit Oskar Steinhaus, dem Tischtennisprofessor, eng zusammengearbeitet.

Heute stellt man sich die Frage, wie hat Bruno, verheiratet und 2 Kinder, das über 3-Jahrzehnte alles nur geschafft? Seine Ehefrau Vera, hat seine vorbildliche Arbeit im Verein immer unterstützt und mitgeholfen, wo es nur ging.

Dir Vera, möchten wir als Tischtennisspieler des Vereins, dafür Dank sagen.

Bruno, leider konntest Du in den letzten Jahren an unserem Vereinsleben nicht mehr teilnehmen. Oft waren unsere Gedanken bei dir.

Für seine uneigennützige und einmalige Leistung für unseren Tischtennissport im Verein, in Pankow und in Berlin, möchten sich alle Tischtennisspieler des Vereins bei Dir bedanken.

Die Tischtennisspielerinnen und -Spieler des ESV Pankow 49 e.V.

Berlin-Pankow  im August 1997

Als Abschluss dieser Chronik wollen wir den heutigen Stand kurz darstellen. Nach der Mitgliederflaute 1992 haben wir uns personell wieder etwas erholt und pendeln uns bei 35 Mitgliedern ein. Wir haben auch wieder 6 Punktspielmannschaften.

Das Aushängeschild unserer Abteilung bildet die Damenmannschaft, die in der Saison 1998/99 den Aufstieg in Berlins höchste Spielklasse (Verbandsliga) schaffte. Nun gilt es diese Position zu verteidigen. Das nebenstehende Foto zeigt auszugsweise drei Spielerinnen aus einer früheren Mannschaft.

Unsere 1.Herrenmannschaft, unter der Federführung von Abteilungsleiter Dieter Siebeke, kämpft nach dem Abstieg aus der Bezirksliga wieder um den Aufstieg. Aber auch wissend, dass der Klassenerhalt in der höheren Klasse nur mit Mühe zu schaffen ist.